Heute gab es bei uns Möhren (mit Rosmarin und Butter). Diese Möhren sind von unserer letztjährigen Ernte und der Gatte hat sie gestern ausgegraben. Das war das erste Mal, dass wir Möhren richtig eingemietet hatten und die haben das richtig gut überstanden. Wir haben natürlich auch schon in den vergangenen Monaten – wenn der Bodenfrost es zu ließ – Möhren gegessen. Jedenfalls bin ich dabei so ins Grübeln gekommen…. diese alten Techniken zum Lagern bzw. Haltbarmachen von Gemüse geraten doch definitiv zunehmend in Vergessenheit. Wer kellert heute beispielsweise noch Kartoffeln ein?! Und Sauerkratmachen hatte ja früher durchaus auch was mit der Lagerungsfähigkeit des Krautes zu tun.
Wir sind heute schon ganz schön degeneriert. Wir wissen kaum noch, wann welches Obst oder Gemüse tatsächlich bei uns erntefähig ist usw. Tomaten udn Gurken sind wie selbstverständlich rund ums Jahr verfügbar.
Womit wir heute glaube ich alle ziemlich überfordert wären, ist die Planung der Lebensmittelvorräte einer Familie für einen ganzen Winter (so ohne Supermarkt-Nachschub-Möglichkeit). Ich habe ein paar alte Kochbücher, wo so etwas schon mal noch drin steht, wie viel Mehl und Kartoffeln man pro Kopf für den Winter brauche usw.
Uns geht es definitiv sehr, sehr gut!
Übrigens hatte ich heute Nachmittag spontan Lust, an meinem Kelmscott weiter zu stricken. Und siehe da, beim letzten Teil kann ich auf einmal auch dem Muster besser folgen, weil ich es jetzt auf einmal doch eingängig finde (hat ja nur einen großen Kragen, Rückenteil, Vorderteil lang gedauert).
Als Stadtkind finde ich sowas immer besonders interessant… Schade eigentlich, dass solches Wissen wirklich kaum noch weitergegeben wird!
Liebe Grüße von der
Garnprinzessin
Das volle Programm: Nicht nur Obst, Gemüse und Kartoffeln für die Familie über Herst und Winter, sondern auch Winterfutter für die Tiere musste angebaut, verarbeitet bzw. eingelagert werden. Die Nachbarn hatten auch noch (große) Tiere zum Schlachten und machten Wurst, räucherten – wobei wir als Kinder immer fasiziniert zuguckten. Auf jeden Fall gab es immer was zu tun, und wenn ich nur Heu gewendet habe.
Heute bin ich froh, dass ich so groß geworden bin und ganz und gar unschlüssig, ob ich noch so leben wollen würde.
LG Susanne