Irgendwie nervt mich diese Dominanz des Fußballs in den Medien zur Zeit. Ich bin vermutlich eine 5 Deutschen, die gestern das Spiel mit Absicht NICHT gesehen hat. Ich bin mal wieder dienstreisend unterwegs und genieße die "freien Abende". Da kann ich rumhängen und stricken und muss mich nicht um Haushaltskram kümmern. Sehr schön!
Ich habe das zweite Shiki-Miki – Top fast fertig, heute Abend noch eine Ausschnittblende, dann habe ich eine zweite Version. Außerdem habe ich noch einen Babypullover angefangen, den werde ich dann morgen auf der Heimfahrt im Auto hoffentlich beenden. Am Montag haben wir einen traurigen Rekord augfgestellt…. 6h für reichlich 200km. Bei der letzten Heimreise dachte ich schon, dass die 5h, die wir da brauchten, einen Irrsinnswert darstellen…. es geht aber offenbar doch immer noch schlimmer. Da lobe ich mir wirklich mein Hobby Stricken, das mich dann die Wartezeit auf der Autobahn wenigstens produktiv verbringen lässt.
Angela, ich lach mich schlapp. Fußball in den Medien könnte ich ja abschalten.
Jogi Löw stammt aus einem der Orte, wo meine Auftraggeber sitzen. Dort kommst du kaum hin aufgrund der Pilger, die der Verkehrslage im Schwarzwald nicht mächtig sind und vor und nach jeder Kurve bremsen.
Jogi Löw wohnt 15 km Luftlinie von hier und sollte man in einen speziellen Stadtteil von Freiburg wollen, so ist die dreifache Zeit einzuplanen.
Ich bediene mich in der Regel öffentlicher Verkehrsmittel. Sie sind seit Tagen voll mit Fans, die entweder zu den Spielen nach Basel oder von den Spielen zurückfahren. Sitzplätze gibt es nicht. Nur sehr aufgekratzte Fans, die sich in Stimmung bringen oder sehr müde Fans, die ihre Edelbodys nebst Sporttaschen und Fahnen sowie weiterem Fanzubehör großflächig überall lagern. Aufgrund der Müdigkeit auch mitten auf dem Gang liegend.
Basel ist ca. 40 km von hier entfernt. Die Zufahrtsstraßen, sowie die Autobahn dorthin und von dort behindern ein gewohntes Fahren von und zur Arbeit oder irgendwohin in dieser Gegend.
Unser städtischer Fußballplatz liegt 70 m Luftlinie von hier und hat eine Leinwand aufgebaut. Die fröhlichen Zuschauer begleiten uns stimmlich bis in die tiefste Nacht.
Aber auch bei den Nachbarn werden Public-Viewing- Hotspots eingerichtet. Fast jeder hat eine Glotze in den Garten gestellt. Und es ist dann so, dass man sich in der Halbzeit auf der Straße trifft und fachsimpelt. Dabei kann man mit Nachbarn drei Häuser weiter sprechen, die man das ganze Jahr sonst nicht trifft.
Hier gibt es nicht „kein Fußball“