Da sind wir nun in Laos – das Land ist wirklich sehr, sehr anders. Wir sind nah einem Tag in Nordthailand ueber den Mekong nach Laos eingereist. An der Grenze des sozialistischen Landes kann man fuer sehr kapitalistische Dollar das Visum erwerben. Wir haben dann einige Doerfer unterschiedlicher Staemme besucht, mit einem kundigen Fuehrer, der uns viel erzaehlt hat. Wenn man diese Doerfer so sieht, dann denkt man im ersten Moment, dass das doch wohl nur ein Freilichtmuseum sein kann…. diese Huetten sind so primitiv. Keine Wasserleitungen, gute Brunnen nicht in jedem Dorf. Strom auch nicht. Wenn dann mal Strom in einer Huette ist, dann sitzen 30 Leute im Dreck vorm bunten Fernseher. Ansonsten spielen die unzaehligen Kleinkinder im Dreck zwischen den Hunden, Huehnern und Schweinen… Unmittelbar gegenueber dem Dorf an der neu gebauten Strasse ist eine moderne Tankstelle. Ich frage mich da ehrlich, ob ich Projekte unterstuetzen soll, die die urspruengliche Lebensweise dieser Staemme bewahren wollen. Die Kindersterblichkeit ist extrem hoch, Schulpflicht zwar vorhanden, aber wird nicht immer wahrgenommen…. Aber offenbar hungert niemand – das Land ist extrem fruchtbar, Essen ist allgegenwaertig. Wir sind dann auf dem Mekong ca. 350km suedlich gefahren in eines der touristischen Zentren – und das merkt man. Die Unterschiede hier zu den Doerfern sind extrem. Die hier sich tummelnden Touristen sind eher aelteren Semesters und offensichtlich wohlhabend, viele Englaender, Franzosen, Hollaender. Darauf ist dann die Touri-Industrie auch eingestellt. Ich bin sher froh, dass wir den deutschsprechenden bekannten haben, der uns doch viel zeigt und erklaert, was ueber das Resisefuehrerwissen hinaus geht. Vermutlich haben wir uns sogar in Deutschland schon mal gesehen – er hat im Nachbarwohnheim in Dresden gewohnt, wo wir beide zur selben Zeit studiert haben – Wu 9 fuer insider 🙂
Dak seiner Beratung haben wir auch einige lokale kulinarische Dinge ausprobiert, die wir allein nie bestellt haetten: gegrillten Frosch oder so, sehr schmackhaft!
Die Landschaft ist wunderschoen, das Wetter nicht zu heiss – alles sehr schoen. Krank sind wir auch noch nicht, ein prima Urlaub also. Ich versuche ja noch zu verstehen, wie die allgegenwaertigen Moenche und Kloster in den real existierenden Sozialismus hier integriert sind. Man kann uebrigens Geschaefte jeder Art eroeffnen – aber Kredite bekommt man dafuer nicht. So, fuer heute gnug, wir werden jetzt ein Fahrrad mieten und mal ins Umland fahren.
hört es sich an, was du so berichtest. Falls du noch mehr Gelegenheit zum Schreiben hast, nur zu- ich bin ein treuer Leser. Wu 9, das war doch eins von den Hochhäusern oder?
Viel Spass auch bei den kulinarischen Abenteuern, um die ich euch zu jeder anderen Zeit beneiden würde.
Simone