Nachdem ich an der Uni am Donnerstag und Freitag recht gute Fortschritte machen konnte, hatte ich mir vorgenommen, am Samstag mal wieder ein neues ‚Stück Melbourne‘ zu erkunden.
Zuerst wollte ich zu einem Second Hand Markt, der gleich neben dem Victoria Market sein sollte. Patrick und Benedikt hatten spontan beschlossen, mich zu begleiten und dann meldete sich ebenfalls Hoda mit einer Freundin an. Also stöberten wir zu fünft herum, waren jedoch nicht wirklich zufrieden mit dem Angebot und kehrten daher in einem unglaublich guten Kaffeeladenein – direkt beim Victoria Market. So einen guten Cappuccino hatte ich noch nie vorher getrunken! Der Laden war recht klein, von industriellem Ambiente und repräsentierte Melbourne als ‚most liveable city‘ insgesamt sehr gut: überaus gut gelaunte junge Leute, die bei herrlichem Sonnenschein das Leben in ihrer Stadt genießen. Wir mussten zwar recht lange (10 min) auf unseren Kaffee warten, aber ich fand das toll: es war total faszinierend, der Prozedur des Kaffeemachens zuzuschauen, besonders beim Filterkaffee: wie man auf dem Bild sieht, wird ein Filter in eine Tasse gegeben, welche im Boden Löcher hat. Dann wird dieser angefeuchtet und ganz langsam siedendes Wasser dazugegeben; sehr faszinierend.
Das Wetter wurde von Minute zu Minute besser und wir beschlossen, in Richtung St. Kilda zu fahren, einem Stadtteil im Süden, der für seine Strände bekannt ist. Zunächst kehrten wir im Albert Park ein: ein herrlicher Park mit vielen Palmen und einem künstlichen See. Direkt am Bootssteg ließen wir uns nieder und ich nutzte die Zeit, um mal wieder ausgiebig zu lesen. Durch den Park führte eine ziemlich kurvige Straße und als wir – nach knapp 2h Sonnenbad – wieder fuhren, bemerkte Benedikt nebenbei, dass man dort vorn übrigens die Startbahn sehen könne. Startbahn? Und dann fielen mir die Tomaten von den Augen: Albert Park ist die Rennstrecke von Melbourne! Dort findet immer der Große Preis von Australien statt. Wir hatten also Moto-Touristik im reinsten Sinne betrieben: Sonnenbad an der Rennstrecke, herrlich! Als ich dann die Straße aus diesem neuen Blickwinkel betrachtete, fiel mir auf, dass die Straße gar nicht so breit ist, wie ich es mir von einer Formel-1-Rennstrecke erdacht hätte. Verblüffend war auch, dass es eine öffentliche Straße ist, die von jedem befahren werden kann. Lustiges Erlebnis!
Danach ging es nach St. Kilda zur Bucht von Melbourne: das Wetter wurde immer besser; nicht eine Wolke war am Himmel zu sehen. Von dort hatten wir einen herrlichen Blick über die Skyline von Melbourne (die übrigens zu einem Großteil aus Wohnhäusern besteht). Wir ließen uns nieder und machten ein kleines Picknick. Es war das erste Mal, dass man fast keine Autos hörte. Das stört mich wirklich an einer so großen Stadt wie Melbourne: es ist so unglaublich schwer, Orte und Plätze zu finden, an denen man (i) nahezu für sich allein ist und/oder (ii) keine Autos hört.
Es war Nachmittag geworden und ich brauchte einen Kaffee. Nach ein paar Diskussionen, wie es in einer Gruppe so üblich ist, kehrten wir in einem kleinen Kaffee abseits der Hauptstraße ein und dort gab es ebenfalls exzellenten Kaffee – nicht so gut wie beim Victoria Market, aber dennoch seinen Preis ($4) vollkommen wert.
Zu Hause angekommen, machte ich mir ein Brot und beschloss, dieses Mal Käse und Knoblauch hinzuzugeben – eine gute Entscheidung. Am Abend schaute ich zusammen mit Rohan das Halbfinale der ‚Australian Football League‘ (AFL); so einen Sport habe ich noch nie gesehen. Wenn man denkt, dass American Football oder Rugby zivilisierte Formen von Krieg sind, dann entbehrt AFL jeglicher Beschreibung: auf einem ovalen (Schlacht-)Feld kämpfen – und das ist wörtlich zu verstehen – knapp 40 durchtrainierte Männer um einen Ball (Ellipsoid). Dieser darf nur gekickt werden oder mit einer speziellen Technik aus der Hand geschlagen werden. Wenn man einen Ball fängt, darf man nicht angegriffen werden – also muss man eben vorher agieren. Es ist so ziemlich alles erlaubt (das ist natürlich eine falsche Aussage, aber es wirkt so), was den Gegner nicht umbringt. Interessant ist, dass bei diesem Sport nicht diskutiert wird: entweder sagt man gar nichts oder man schlägt einfach zu. Achso – es geht übrigens darum, Punkte zu erzielen, in dem man durch Pfosten schießt. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Ab heute sind wir in unserer WG ’nur‘ noch zu viert. Da derzeit Semesterferien sind (hier gibt es im Semester Ferien), sind viele auf Reisen. Nur Patrick, Rohan, Hoda und ich sind da, so dass wir heute Abend ein sehr entspanntes Family Dinner haben werden.
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