Eigentlich wäre ich jetzt unterwegs im Flugzeug gen Amerika…. aber im Zuge der Flexibilität im globalen Geschäftsleben… naja, am Freitagmittag habe ich alles umgebucht und meine Reise um 1 Woche verschoben. Hmpf. Mit der kleinen Auswirkung, dass ich zum Geburtstag meines Sohnemanns nicht da bin und nicht wählen gehen kann (weil ich es auch nicht mehr schaffe, Briefwahlunterlagen zu bekommen).
Am Wochenende war ich ja zum Treffen mit meinen Studienkollegen von „anno dunnemals“… 20 Jahre liegt unser Diplom nun schon zurück. Passend dazu hatten wir ein echt (n)ostalgisches Hotel – ehemaliges Gästehaus vom Ministerrat. Das war alles mal todschick und exklusiv – vor 30, 40 Jahren.
Vermutlich muss man da bald horrende Retro-Aufschläge zahlen…
Dmitri Schostakowitsch soll gern dort gewesen sein und hat wohl auch einige Werke daselbst komponiert. Mein Zimmer war weitestgehend renoviert, vor allem auch das Bad, aber einige andere hatten wohl Zimmer im Originalzustand. Aber wir haben eh mehr Zeit außerhalb der Zimmer zugebracht…
Gestern waren wir dann noch an der Uni in Dresden… schwelgen in Erinnerung eben. Ich habe mir danach endlich mal die Frauenkirche noch angeschaut, bei meinen letzten Dresden-Besuchen hatte ich das immer nicht geschafft.Und irgendwie…. ich hatte die mir bedeutender vorgestellt, dass sie das Stadtbild mehr dominiert oder so. Auch innen ist dieser mächtige Barock nicht so ganz mein Ding. Meine Oma hat damals, als die Semperoper wieder eröffnet wurde, lakonisch gesagt, dass ihr gar nicht klar sei, warum die Leute so viel Wirbel darum machen würden – die Oper sähe aus wie früher.Vermutlich hätte sie was ähnliches zur Frauenkirche auch gesagt.
Ich glaube, das Besondere an der Frauenkirche ist ihre Symbolik, gerade für uns, die wir lange Jahre den Trümmerberg als Mahnmal hatten.
Das Ensemble rings um den Neumarkt ist ganz gut geworden, stimmts?
Liebe Grüße Claudia
Hallo Claudia,
ich kenne die Ruine der Frauenkirhce ja auch von früher. Und mich hat damals ein Plakat sehr beeindruckt – einfach nur ein Foto der Ruine und dann stand drunter “ DENK MAL! „
Ich kann verstehen, das einige die Kirche wieder aufgebaut haben wollten, aber ich hätte auch die Erhaltung der Ruine gut gefunden. Der Ansatz von Coventry ist ja auch interessant – Ruine und Neubau zu kombinieren.
Hallo Angela,
als der Wiederaufbau beschlossen wurde, hatte ich auch ein echtes Problem damit. Wieder ein Stück meiner Kindheit, dass nicht mehr da sein sollte, waren wir doch von dem Denkmal und seinem Sinn überzeugt. Jetzt, wo sie fertig ist, finde ich sie doch sehr schön und in den vielen Jahren habe ich auch gelernt, manches hin zu nehmen und mich überzeugen zu lassen. Nennt man das „…mit der Zeit gehen…“ ?