Heute hab ich’s mal ganz ruhig angehen lassen. Ohne den Kinderkrach, der in der alten Behausung meine wochenendliche Ruhe störte, konnte ich heute bis halb elf im Bett schlafen und mich von der Sonne wachkitzeln lassen. Herrlich. Da ich einmal beim Ausruhen war, brauchte ich auch für meine Schüssel Müsli über eine Stunde, weil ich nebenbei "Dreams from my Father" von Barack Obama zu Ende las, während mir die Sonne auf den Rücken schien. Noch herrlicher. Clare kam auch erst gegen zwölf aus ihren Gemächern herunterstolziert, dann hatten wir erstmal einen entspannten Samstagmittagplausch. Für den Nachmittag hatte ich mir vorgenommen, die Mill Road zu erkunden – das ist die große Straße, die mich jeden Morgen direkt ins Stadtzentrum zur Arbeit bringt und die voller kleiner Läden und Cafés ist. Bei nährerer Betrachtung heute stellten sich die meisten Läden als Supermärkte der verschiedenen Ethnien hier heraus – Pakistani, Thailänder, Chinesen, Italiener, Araber – alle haben hier ihre eigenen kleinen Läden, in denen sie ihre heimatlichen Fertigprodukte und Gewürze verkaufen. Zwischen den Lebensmittelläden sind vor allem Friseure, ich glaub, das waren mindestens 6 Stück, die ich entlang der Straße sah. Auch das hängt wahrscheinlich mit der arabisch-indisch-pakistanischen Prägung hier zusammen, denn es waren auffallend viele Männer in den Salons zu sehen, und das gleich rudelweise.
Ermatted vom Erkunden kehrte ich auf dem Rückweg im Black Cat Café ein, wo ich einem Triple Choc Fudge Cookie nicht widerstehen konnte und mit ihm wahrscheinlich die Kalorien für eine ganze Woche zu mir nahm. Aber meine Güte, war der lecker! Das Café war total niedlich, sah ein bisschen aus, wie ein selbstverwaltetes Studentencafé: wackelige Holzstühle, liebevoll gestaltete Wände, überforderte, aber nette Bedienung, zerlesene Zeitungen überall. Überhaupt gibt es hier viel mehr "alternative" Läden und Café, aber Würzburg ist dafür wahrscheinlich auch einfach keine gute Referenz. Lustig ist auch, dass es für alle möglichen guten Zwecke Second Hand Shops gibt – einmal die etablierten Oxfam-Läden, aber dann auch sowas wie "Books for Amnesty International" oder "Cat Protection" oder "The Good Shop". An sich finde ich die Idee ja nicht schlecht, aber man weiß ja gar nicht wohin mit dem ganzen Trödel, den man in diesen Läden für sein gutes Gewissen erstehen soll! Wahrscheinlich kaufen die meisten irgendwas in einem Laden, um es dem nächsten wieder zu spenden…
na fein, dass du so ein entspanntes we hast! 🙂
hier sind die wetterverhältnisse furchtbar…
sag mal – hast du ginos super nintendo? ich bräuchte nämlich die konsolen, weil ein kumpel vorhat, die per usb an den rechner anzuschließen usw…
bis dann,
brüderchen