Der Tag hatte es in sich. Nach der Mittagspause ging es mit der Frage nach dem Wesen von Revolutionen weiter. Der Vortragende war ein sehr kleiner, absolut stimmgewaltiger, sehr humorvoller Historiker. Er redete wie ein Wasserfall, aber sehr klares Englisch und schwitzte unheimlich bei seinem Auftritt. Zum Schweissabwischen benutzte er ein riesiges rotes Taschentuch mit weissen Punkten. Und er hat seinen Vortrag in essentiellen Lektionen zusammengefasst, die man unbedingt einhalten/beachten muss, wenn man eine Revolution vermeiden will in seinem Land. Besonders heiter war seine Begruendung dafuer, wieviel die Persoenlichkeit und das (moralische) Verhalten eines Staatsoberhauptes zur Stabilitaet in den einzelnen Staaten beitragen kann oder eben das Gegenteil bewirken kann. Im Merksatz stand dann, dass man als Staatsoberhaupt sehr sorgfaeltig bei der Wahl seiner PartnerIn sein soll.
Danach kam ein wahres Kontrastprogramm: Eine Einfuehrung in das Theater der Shakespeare-Zeit. Der Dozent dieses Mal war das komplette Gegenteil seines Vorgaengers: ein distinguierter, sehr vergeistigt wirkender aelterer Herr, der sehr leise, aber eindringlich sprach. Und es war sehr interessant, aber unheimlich anstrengend nach bereits 3 Vorlesungen in auslaendisch. Und so habe ich wohl einige Sekunden verpasst von ihm. Morgen bekommen wir eine Einfuehrung in Romeo & Julia, am Freitag gehen wir dann ins Theater in London. Und jetzt geht gleich der spannende bunte multinationale Abend los.