Mir macht es ja Spaß, Neues auszuprobieren. Und deshalb sind wir diese Woche auf WORKATION. Das neue Modewort drückt die Verbindung von Work (Arbeit) und Vacation (Urlaub) aus. Wir stehen mit unserem Wohnwagen an einem Feldrand und arbeiten tagsüber im Co-Working-Space des Gutshofes. Es ist für mich alles etwas gewöhnungsbedürftig. Die Infrastruktur für Camper ist de facto nicht vorhanden – obwohl die schicke Website dafür wirbt. Es gibt weder Wasser noch Stromanschluss, einfach zugänglich sind auch nur Außenduschen (was bei morgendlichen Temperaturen von um die 11 Grad wenig Reiz auf mich ausübt). Auch für die Entsorgung ist nicht vorgesorgt, man sagte mir gestern, wir seien die ersten, die nach sowas fragen. Wäre ja alles ok, wenn es nicht so viel wie ein normaler Campingplatz kosten würde…. Die Arbeitsplätze sind… nunja, wie soll ich das sagen…. auf jeden Fall nicht ergonomisch. Bretter über Holzböcke gelegt und davor Bistrostühle sind nicht unbedingt mein Fall. Außerdem darf man in den Räumen nicht sprechen. Was für Dauer-Video-Konferenzer wie mich schon eher schwer ist. Man kann mal kurz in eine schalldichte Glasbox (gleich neben dem Essensbüffet) verschwinden oder auch für max. 2h einen Raum buchen. Es ist ansonsten eine Community aus Hipstern und Hippies… sehr bunte Mischung an Leuten. Naja, ich nehme es als neue, interessante Lebenserfahrung hin und kann nun mitreden…. aber ich hatte mir echt was anderes vorgestellt unter den Arbeitsplätzen…. Steckdosenleisten, USB Anschlüsse, Monitore, gute Stühle… aber bei Rückenschmerzen kann man ja die Massage buchen, die angeboten wird auf dem Gelände. Dem Gatten fällt es schwerer als mir, sich darauf einzulassen, er arbeitet einfach aus dem Wohnwagen. Ach so, das angepriesene Internet ist auch nicht wirklich stabil…. ich habe viele Aussetzer in meinen Telkos gehabt in den letzten Tagen. Zum Arbeitsplatz bucht man hier auch eine Kaffee-, Wasser- und Snackflatrate. Die Snacks sind Prinzenrolle, Gummibärchen und Kartoffelchips… was nicht so unbedingt zum ansonsten vorherrschenden öko-veganem Umfeld passt, wie ich finde.
Ansonsten ist die Gegend aber schön, bei Bad Belzig, wir fahren viel Fahrrad… und ich bin ja einfach gern im Wohnwagen. Manchmal schlafe ich ja sogar daheim aus Spaß im Wohnwagen. Was wir jeden Abend haben hier, sind wirklich tolle Sonnenuntergänge. Die vermitteln echtes Urlaubsfeeling.
Das ist direkt vorm Wohnwagen ohne Filter aufgenommen – nicht schlecht, oder?!
Und ich habe auch die Anleitung für den Bandana – Halswärmer aufgeschrieben. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein Foto schickt, falls ihr ihn nachstrickt.
Rückkehr in die 70er Jahre, als man auch so wurschtig war?
Nur die Preise sind es nicht…
Danke fürs Testen!
Mir deucht, mein Angebot, auf meinem Parkplatz Urlaub zu machen, war so schlecht gar nicht 🙂