Ein bisschen fühle ich mich ja schon als Trendsetter. Die Liebe zu Pullundern oder Westovern hat sich hier in den letzten Jahren schon manifestiert, weil es einfach unglaublich praktische Kleidungsstücke für die Kinder sind. Und nun ist es diesen Winter hipp geworden – das Kleidungsstück nennt man nun Slipover. Die Schwiegertochter hat sich auch einen gewünscht für Weihnachten 21; ich habe ihr den Wunsch schon zum gestrigen Geburtstag erfüllt.
Sie hatte mir ein Foto geschickt, wie sie den Überzieher gerne hätte.
Sie wollte das Teil in Blautönen und nicht in A-Form. Bei dem originalen Teil wird die Formgebung durch Abnahmen vorn in der Mitte realisiert, das fand ich spannend. Aber gut, A-Form war nicht gewünscht. Das gute Stück passt wie angegossen und wurde wohlwollend aufgenommen. Was will frau mehr?!
Als Garn habe ich Drops „Karisma“ verwendet – eine superwash ausgerüstete Schurwolle. Ich habe das Garn bislang nicht verwendet, zwei Farbtöne davon waren per Tausch bei mir gelandet. Beim Stricken fühlte sich das Garn ziemlich robust bzw. „ursprünglich“ an, nach der Wäsche wurde es sehr weich.
Ich bin gespannt, wie robust das Garn dann in der Benutzung ist, wie schnell es pillt usw.
Denn ob ein Garn „gut“ ist, zeigt sich meines Erachtens erst nach einiger Zeit der Benutzung. Wenn das Strickstück nach bereits kurzer Nutzungsdauer schon schäbig aussieht, ist es sowohl das Geld für das Garn als auch die Arbeitszeit nicht wert. Und ich habe genau so einen Kandidaten mal wieder ausgemacht. Das Garn „Silbermond“ von Zitron schreibt sich zwar alle Öko-Attribute aufs Schild, aber die Stulpen, die ich daraus strickte, sind bereits nach kurzer Nutzung einfach nur hinüber. Und das sollte bei der Bewertung von Garnen irgendwie auch noch zählen . die sustainabilty gewissermaßen. Denn wenn man die Strickstücke nur kurz und nicht jahrelang nutzen kann, dann ist der schöne Effekt der slow fashion einfach mal dahin. Das ist ja auch der Grund, warum ich z.B. Socken niemals mehr aus reinem Merino-Garn stricken würde – sie halten einfach nicht. Vor Jahren habe ich der Schwiegertochter mal ein Paar Socken aus Wollmeise-Garn ohne Poly gestrickt – die haben nach ganz kurzer Zeit den Geist aufgegeben.
Der Pullunder (ja, ich bin 50+ 😉 sieht ja sehr schön aus! Freu mich auch über die Karisma-Verwertung! Hoffentlich bleibt er lange schön – bin gespannt auf den Praxis-Test …
Wir haben hier einen Pullunder in der Erinnerungskiste stecken, den meine Mutti mir gestrickt hat, als ich drei war. Den haben meine beiden Mädels auch jeweils jahrelang getragen und geliebt. Er ist aus unökologischem Polytier, aber bei einer Nutzungszeit von 40 Jahren kann ich gnädig darüber hinwegsehen 😉
hehe, du hast das trendige wording nur noch nicht verinnerlicht: dein Pullunder ist VEGAN!
das klingt doch gleich viel hipper.
Man findet doch für alles den passenden Perspektivwechsel…so man denn will *ggg*