Bald ist Weihnachten! Juhu! Das wurde mir heute bewusst, als ich feststellte, dass ja Totensonntag ist. Das wiederum stelle ich fest, als ich in Cambridge in einer Kirche zu einem Konzert von ‚Cambridge Concentus‘ von und mit Joshua Rifkin war. Das Witzige: dieser ältere Herr kennt Arnstadt ziemlich gut, weil er nämlich beim Bachsommer in Arnstadt war; 2015 wird er auch wieder dabei sein. Die Welt, ein Dorf; kennt man ja. Das Programm war besonders, weil vier (!) Cembali auf der Bühne standen (und sogar bei einem Stück alle vier gespielt wurden). Für die, die es ganz genau wissen wollen: die aufgeführten Stücken waren BWV 1061–1065; angeblich alle Concertos für mehrere Cembalollos von Bach. Unterstützt wurden die Cembalisten von zwei Geigen, einer Viola, einem Cello und einem basso continuo. Es war wirklich beeindruckend. Würde Bach diese Stücke heute schreiben, klängen sie vielleicht so wie dieses hier. Im Ernst: die Stücke waren technischen extrem schwierig und durch ziemlich viel Gefrickel gekennzeichnet. Man wisse wohl nicht viel über die Herkunft der Stücke, vermutet aber, dass Bach sie mit seinen Söhnen aufgeführt haben könnte im Rahmen von Zusammenkünften mit anderen Musikern.
Vor dem Konzert hatte ich mit einigen Leuten aus dem Büro gebruncht. Das war nett. Ich habe Eierkuchen beigesteuert und wir hatten einen echt netten Vormittag.
Am vergangenen Wochenende war ich bei einer Ted-Konferenz, genauer, bei TedXBeaconStreet. Diese Konferenzen laufen so ab, dass kluge Leute kommen und für andere Vorträge halten. Die Vorträge kennzeichnen sich meist dadurch aus, dass sie sehr gut gehalten sind und interessante Themen umfassen. Es war schon schön, das mal gesehen zu haben, aber es waren mir zu viele Talks auf einmal. Außerdem kann man im Anschluss leider keine Fragen stellen. Das Schlimmste war jedoch die Häufigkeit der Wörter ‚amazing‘, ‚great‘, ‚awesome‘ etc. Und der Talk von einem 18-Jährigen, der energisch darüber berichtete, wie er in den Sommerferien 40kg abnahm und so vom Außenseiter zum Spitzenreiter wurde, war dann zu viel des ‚American Dreams‘ für einen Tag. 😉
In der kommenden Woche fange ich hoffentlich einen neuen Arbeitsblock meiner Masterarbeit an — tschakka.
Hier noch die Bilder vom Konzert:
1. Die First Church in Cambridge. Man beachte das schöne Wetter!
2. Künstlerisch sehr wertvolles Bild.3. Eins, zwei, drei, vier Cembali. Im Hintergrund die Streicher.
oh, das sieht aber auch nach schoenem herbstwetter aus!
hast du denn mit herrn rifkin danach noch sprechen koennen und ihm gruesse aus arnstadt uebermittelt? 😉
yip, habe ihn natuerlich darauf angesprochen. er war angenehm ueberrascht. ausserdem sagte er, es sei eine schande, dass nicht nicht mal viele deutsche wissen, wie schoen thueringen sei. haha.
jo, das wetter war wunderbar in der vergangenen woche — kalt, aber richtig schoen sonnig.
Na, viele Amis waren auch ueberrascht, als wir ihnen von Oregon vorschwaermten. Und du merkst ja selbst, wie viele Details man auf einmal lernt, wenn man als Gast an einem Ort ist – weil einem die Endlichkeit des Aufenthalt bewusst ist und man deswegen moeglichst viel „mitnehmen“ will?