Ich habe Hunger. Nein, das ist falsch. Ich brauche Schokolade. Und zwar dringend. Auf meinem Heimweg liegt allerdings kein Biosupermarkt, der länger als 19 Uhr auf hat, also muss der herkömmliche Discounter herhalten. Und da sieht es zunächst ganz düster aus. Alles, was Schokolade hat, hat auch irgendwas mit Milch und/oder Butter. Zähneknirschend wandert der blanko-Müsliriegel in den Wagen. Dann die Schokokuvertüre. Natürlich zum backen, ähem. Dann die Rettung: Vitalkekse! Zucker und Nüsse, das muss doch gehen! Aber nein! Sie enthalten Honig. Verd… Aber gut, Müsliriegel und Kuvertüre könnten mich eventuell bis zum Wochenende retten, an dem ich es hofentlich schaffen werde, den veganen Apfelkuchentipp von Carola in die Tat umzusetzen. Ich eile mit fast geschlossenen Augen an den Kühlregalen vorbei – ein fataler Fehler, denn so hätte ich fast die Schoko-Sojamilch übersehen! Die muss mit, unbedingt. Im Knabberzeugregal greife ich zielsicher zum Studentenfutter und an der Kasse stehend entdecke ich noch einen Packen Erdnussriegel, die hinreißend ungesund aussehen und die wunderbarer Weise keine tierischen Sachen enthalten. Zu Hause angekommen halte ich mich an die Weisheit meines Schwiegervaters, die besagt, dass 10 Oliven ein Ei ersetzen und während ich die 5 grünen und 5 schwarzen Eiersatzlinge verspeise, brummt die Mikrowelle, um mir meine Schoko-sojamilch-Haferflocken warm zu machen. Herrlich. Der Abend ist gerettet und ich kann zurück an die Arbeit.
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Nachtrag für gestern Abend: Aus dem Lauchen-Möhren-Gemüse wurde letzen Endes eine Komposition aus Radiccio und Ebly, in dem Weißwein und ein Schuss (gelatinefreier) Orangensaft die Hauptnebenrollen spielten.
ohje, das ist ja nicht so einfach mit dem Veganertum!
naja, wirklich schwer war’s jetzt ja auch nicht. man muss halt andere loesungen finden als die, die man sonst gewaehlt hat. aber meine vorfreude auf kaese, kaese, kaese und eier waechst zusehends.