Da wir nächstes Wochenende schon gen Süden fliegen, haben wir unser Weihnachtszeug schon fast komplett weggeräumt. Ich will das mal zum Anlass nehmen, um ein paar Stücke der Familien-Besitztümer zu zeigen. Wir stammen aus dem Erzgebirge und mögen alle die erzgebirgischen Weihnachtskunstwerke. Neulich waren wir im Museum für bergmännische Volkskunst in Schneeberg. Das war wunderschön und für uns eine richtig schöne Einstimmung auf Weihnachten. Aber nun zu den Schätzen unserer Familie.
Diesen Schwibbbogen hat meine Mutter vor vielen Jahren geklöppelt. Ich vermute das war Anfang der 80er Jahre oder Ende der 70er. Ich sehe sie noch, wie sie daran gearbeitet hat. Den Rahmen dazu hat mein Vater gebaut. Meine Mutter hat früher viel geklöppelt
Eines von vielen Werken meines Vaters ist die Hänge-Pyramide auf dem folgenden Bild. Das besondere an ihr ist, dass sich wirklich nur die Flügel drehten, die Pyramide selbst hin unbeweglich. Ich weiß noch, wie schwer es war, dieses spezielle Lager zu besorgen, dass diese Drehung so ermöglichte. Seit einigen Jahren haben meine Eltern aus Sicherheitsgründen aber nur noch elektrische Kerzen drin und deshalb dreht sich der Leuchter gar nicht mehr. Es sieht aber immer noch schön aus.
Die folgende kleine Pyramide hat der Patensohn meiner Mutter ihr geschnitzt, als er 16 war (jetzt ist er auch schon über 60).
Tja, und dann ist da in unserem haus DAS Prachtstück schlechthin. Eine riesige Pyramide, die der Urgroßvater meines Mannes vor über 100 Jahren entworfen und gebaut hat.
Als wir in der Pyramidenausstellung in Schneeberg waren, fanden wir keine der dort gezeigten Pyramiden so schön wie diese. Diese Geduldsarbeit – alles mit der Laubsäge zu arbeiten… der Aufbau nimmt auch jedes Jahr einige Zeit in Anspruch, weil der Antrieb etwas heikel ist – in der untersten Etage gibt es 2 Drehteller, die sich in unterschiedliche Richtung drehen. Meist reichen sogar 12 Kerzen, um alles in Bewegung zu setzen.
Tja, ich staune immer wieder über diese handwerkliche Meisterschaft. der urgroßvater war übrigens Maurer und hat 7 Jahre an dieser Pyramide gearbeitet.
Vor einigen Jahren – ca. 20 oder so – hatte ich mal eine kleine Webseite mit Fotos zusammengestellt von unserem weihnachtlich geschmückten Haus. Die Seite ist noch zugänglich, man sieht aber sehr schön daran, wie sich die Fotos und die Webseiten-Technologie weiterentwickelt haben. Wer sich da mal durchklickt, sieht auch noch mehr Detailfotos der Pyramide und Fotos von unserem Weihnachtsberg, den wir in den letzten Jahren wegen der Klein-Enkelkinder nicht aufgebaut hatten. Also bitte sehr, bei Interesse hier entlang.
Tja, es wäre bestimmt mal eine gute Idee, diese Webseite mit neuen Fotos zu bestücken. Und überhaupt mal Fotos vom Weihnachtsschmuck meiner Eltern zu machen, da gibt es Einiges mehr als oben gezeigt.
Was für tolle Sachen. Da kann ich nur sagen: Hut ab vor den geduldigen und versierten Künstlern.
Liebe Grüße und eine schöne Zeit in eurer zweiten Heimat.
Da könnte ich auch Einiges beisteuern. Mein Vater hatte auch diese Leidenschaft. Allerdings hatte er im höheren Alter erst die Zeit dafür und dann war die Fingerfertigkeit nicht mehr so gegeben. Meine Eltern leben nicht mehr, das Haus wurde ausgeräumt und so ist Manches auch auf dem Müll gelandet, bzw. war die Wertschätzung nicht so gegeben. Es hat ja jeder so seinen Hausrat…
Trotzdem immer noch schöne Erinnerungen und im Erzgebirge bin ich sehr gerne. Freital, wo ich aufgewachsen bin, liegt nicht so weit entfernt.