Als gelernter DDR-Bürger habe ich tief in mir drin, dass ich besondere Dinge als Schatz hüte und aufhebe für besondere Anlässe oder Nutzungsmöglichkeiten. Damit habe ich durchaus schon früh schlechte Erfahrungen gemacht: Ich bekam mal aus dem Westen einen großen Plastiknuckel, der gefüllt war mit Kaugummikugeln. Ein unfassbarer Schatz für ein DDR-Kind! Mindestens 30 bunte Westkaugummi-Kugeln! Ich schaute sie mir an, zählte sie, sortierte sie nach Farben und hob sie auf.
Als ich irgendwann, vermutlich nach 1-2 Jahren, dann mal eine aß, war sie knüppelhart und krümelig..
Tja. Wiegt die Freude, die ich beim Betrachten und Hüten meines Schatzes hatte, den verlorenen kulinarischen Genuss aus? Meine Kaugummi-Geschichte fiel mir ein, als ich über die Verschlusslösung für eine meiner Strick-Kapuzen nachdachte. Ich hatte auch eine Strickmütze gesehen, die Druckknöpfe hatte. Diese Idee fand ich ganz gut- gibt der Mütze irgendwie einen modernen Touch (obwohl sie eigentlich sehr altmodisch aussieht in dieser Haubenform). Und da fiel mir ein, dass ich damals, in grauer DDR-Zeit, bei einem Ausflug nach Prag Druckknöpfe inkl. einer Vorrichtung zum Einschlagen gekauft habe. Sowas hatte ich in der DDR definitiv noch nie gesehen.
Wie ihr seht, ist die Packung noch verschlossen. Ein weiterer Schatz, den ich aufbewahrt habe. (Die Kaugummis habe ich übrigens nicht mehr). Da ich aber sehr selten genäht habe und es für Strickzeug nicht geeignet fand, habe ich die Druckknöpfe nie verwendet. Nun kamen sie schlussendlich zum Einsatz! Das letzte meiner Kapuzen-Modelle aus der Garnkombination von KnitPicks „Gloss“ und „Shimmer“.
Als ich die Knöpfe an meiner Mütze anbrachte, merkte ich, wie fummelig das doch ist mit diesem kleinen Plastikteil zum Einschlagen. Ich habe es natürlich auch geschafft, dass ich schlussendlich einen Druckknopf verkehrt herum eingeschlagen habe, weil mir die Einzelteile immer wieder rausfielen. Dann habe ich einmal eine Suchmaschine bemüht und fand, dass es inzwischen eine breite Auswahl an Werkzeugen gibt, die einem da die Arbeit erleichtern. Ich gestehe, dass ich den Begriff Druckknopfzange bislang nicht kannte. Ist ein hübscher Zungenbrecher!
Die Ästhetik der Mütze ist der neulich gezeigten ziemlich ähnlich – das wirkt sehr kühl. Dem Tochterkind ist die Garnkombination am Hals nicht weich genug. Da wird vielleicht diese Kappe ohne Halsanteil doch gut ankommen, vermute ich.
Tja, ich habe nun nach ca. 40 Jahren mal solche Druckknöpfe verwendet…. die Investition in so eine Zange ist für mich, glaube ich, nicht lohnend. Aber interessant finde ich, dass es sogar Tools gibt, um die Druckknöpfe wieder zu entfernen. Als ich mich so auf dieser Webseite umschaute, entdeckte ich auch eine Zange, um Perlen anzubringen. Da habe ich ja sofort einige Ideen, wie man das verwenden könnte. Der menschliche Erfindergeist ist schon großartig!
Oh, Druckknöpfe zum Einschlagen! Ja, kenne ich. Habe ich verwendet vor ─ nachdenk ─ ungefähr 40 Jahren. Meine Singer Nähmaschine hatte nämlich keine Knopfloch-Automatik, und zum Nähen von manierlichen Knopflöchern auf normalem Weg war ich zu ungeschickt. Folglich hatten alle meine selbst genähten Kleidungsstücke andere Verschlussarten, soweit erforderlich.
Ein Ensemble bestand aus einem Rock in vier Bahnen, vorn und hinten senkrecht gestreift, seitlich waagerecht. Links vorn wurde er mit besagten Druckknöpfen geschlossen. Rechts vorn waren nur die Deko-Oberseiten der Druckknöpfe eingeschlagen. Dazu gehörten ein olivgrünes T-Shirt mit angeschnittenen Ärmeln und ein ebenfalls olivgrünes Netzhemd, beides ebenfalls selbst genäht. Netzstoffe waren seinerzeit gerade modisch.
Ich habe die auch vor ca. 40 Jahren gekauft und damit die Beininnenseiten eines Wolloveralls für meinen Sohn bestückt. Dann konnte man wickeln, ohne den ganzen Schlums auszuziehen.
Ich hatte dafür ein Holzbrett und habe die Teile mit dem Hammer eingeschlagen.
Merke: die Oberseite der Knöpfe mit Tuch abdecken.
Später habe ich nochmal welche in Blau für einen Pulli meiner Nichte gekauft, davon habe ich noch ein paar.