Ich wollte nicht „Strickers Leid“ schreiben, weil das dann doch zu dick aufgetragen wäre…. aber ich habe mich da gerade mit der Fertigstellung eines Strickstücks wirklich schwer getan.
Das Garn hatte ich im letzten Winterschlussverkauf erworben – es ist von einer mir bislang unbekannten Firma aus dem hohen Norden – von den Faröer Inseln „Navia“. Ich habe die Qualität „Trio„, die ein Mix ist aus Faröer Schurwolle, Shetlandwolle und australischer Lammwolle. Das Garn fasst sich etwas rauh und ursprünglich an, dabei aber ziemlich leicht. In etwa so wie Shetlandwolle, aber etwas kompakter.
Ich begann also munter zu stricken, um dann irgendwann festzustellen, dass das Garn unterschiedliche Farbtöne hat. Ich war etwas angesäuert, denn aus anderen Grünen hatte ich den halben Pullover schon einmal getrennt. Ich ärgerte mich über mich, dass ich die Banderolen nicht aufgehoben hatte usw. Ich verglich akribisch alle Knäuel, die ich noch hatte – alles eine Partie. Der Sohn meinte, dass er mit dem Farbwechsel im Brustbereich leben könne. Also gut.
Auf dem Foto sieht der Farbunterschied noch nicht mal so dramatisch aus, wie er in echt wirkt. Insgesamt war das Stricken anstrengend mit dem Garn, es rutschte überhaupt nicht gut und das schlägt sich auch in einem katastrophalen Maschenbild nieder. Aber im Vertrauen auf Elizabeth Zimmermann – mehrfaches Waschen wird es richten! Das habe ich jetzt erst bei den roten Kaschmirpullovern festgestellt: meiner ist zweimal gewaschen und wirkt deutlich kuscheliger und gleichmäßiger als der bislang erst einmal gewaschene Tochterpullover. Aber ich schweife ab.
Nun lag der blaue Pullover als Westover fertig herum, es fehlten Ärmel. Die Anleitung ist übrigens „Rift“ von Jared Flood, nur leider passt die Maschenprobe absolut nicht und ich hatte viel zu rechnen. Also strickte ich die Ärmel und aus Motivationsgründen strickte ich sie gleichzeitig. Als ich bei einem Ärmel das zweite Knäuel angesetzt hatte, dachte ich, mich trifft der Schlag – wieder ein Farbunterschied. Es waren nur 5cm, die ich trennen musste, aber ich bin doch reichlich irritiert – bislang dachte ich in meinem kleinen Strickerhirn, dass ich gleiche Farbe erhalte bei gleicher Partienummer. Und man sieht den Unterschied nicht im Knäuel. Ich habe es bei Kunstlicht, im hellsten Sonnenschein, bei Nebel versucht – ich sehe keinen Farbunterschied. Erst, wenn es verstrickt ist, wird der sehr deutlich. Zum Glück hatte ich ausreichend Garn.
Ich bin nun natürlich etwas unzufrieden mit dem Pullover, aber wenigstens hat der Sohn gesagt, er zieht ihn an. Die Zeit bis Weihnachten ist nun auch etwas knapp, noch einen Zweitpullover zu stricken fürs Kind (da es noch Strickwünsche aus der Enkelgeneration gibt).
Gut, um aber diesen Beitrag mit etwas Fröhlichem zu beenden: ich habe mal wieder den Zufallszahlengenerator bemüht und – TADDAAAAAA – das Strickset gewinnt Judith. Herzlichen Glückwunsch!
Das freut mich wirklich sehr, dass ich auch einmal etwas gewonnen habe. Kontaktierst du mich per E-Mail betr. Adresse?
Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag – das grösste Geschenk ist GESUNDHEIT.
Alles Liebe
Judith
So, von elcher Marke rätst Du uns also ab?