…. bringt einen immer wieder neue Erfahrungen. Gestern hatte ich so einen Tag, der mich sehr nachdenklich gemacht hat über Gesellschaft, Moden und Lebensentwürfe etc.
Also, ich arbeite ja durchaus in einem ziemlich modernen Umfeld/Themengebiet (Stichwort: BigData) und ich lebe in der beschaulichen Thüringer Provinz. Und ich bin halt schon was älter.
Gestern hatte ich ein Meeting in einem CoWorkingSpace in Berlin. Und ich kam mir vor wie auf einem anderen Stern oder besser wie in einer Realsatire. Wenn ich Filme sehe oder Artikel lese über die Hippster-Szene in Berlin, dann nehme ich sowas ja interessiert zur Kenntnis, dass das reale Leben aber das durchaus überbieten kann…. irre. Ich kam mir wirklich vor wie in einer total überzogenen Satire über jungdynamische Arbeitswelten. Lounge-Sessel und Club Mate und lauter bärtige Gestalten mit Laptops unterm Arm und Knöpfen im Ohr (und natürlich diese komischen Tunneln im Ohr als Schmuck) . Tja, Stereotypen existieren halt doch in gewisser Weise auf der Basis realer Dinge.
Faszinierend.
Und dann fiel mir ein, dass ich letzte Woche auf diesem total simplen Campingplatz quasi ohne Infrastruktur saß und wie schön das war. Ach ich weiß auch nicht, ich muss halt sagen, dass mir das Leben, das näher an den wahren „Basics“ ist, einfach besser gefällt.
Naja, dass die hippen Jungs in dem Meeting (als Moderatorinnen waren noch zwei adrette Mädels dabei) inhaltlich nicht wirklich coole innovative Ideen hatten wäre jetzt noch eine ganz andere Facette der Diskussion. Da waren auf einmal die Gedanken der Saurier im Raum doch ganz fortschrittlich.
Auf jeden Fall gibt dieser Tag mir Denkstoff – es ist doch immer mal wieder interessant über Lebensentwürfe zu Philosophieren und über das, was für einen wirklich zählt im Leben. Ich bin mir auch nicth sicher, ob das nur eine Generationenfrage ist.
Zum Stricken bin ich kaum gekommen in den letzten Tage, aber wo wir schon bei jungen hippen Unternehmen sind – passt meine neue Uhr nicht toll zum Strickzeug?
Die Uhr ist aus einem reiß- und wasserfesten papierähnlichen Material und wird in Berlin bei Paprcuts hergestellt. Sie trägt sich angenehm und gefällt mir richtig gut und war ein tolles Geburtstagsgeschenk des Gatten. Die Uhrzeit erscheint übrigens, wenn man auf einen „geheimen“ Knopf drückt.
So ne Uhr von Paprcuts aus Berlin ist natuerlich ueberhaupt nicht hip… 😛
Und ich wuerde wetten, dass ihr in eurer beschaulichen Thueringer Provinz mehr High Tech in der Bude habt als dein Enkel in Manhattan.
Deine Anmerkungen über das Treffen sind interessant. 🙂
Zwar war ich noch nie in einem realen Space wie von dir beschrieben, aber wenn ich am Rande mitbekomme, was für Konzepte manche neue Kollegen aus meinem nicht allzu nahen Arbeitsumfeld erbasteln, dann frage mich, wie oft man das Rad neu erfinden will.
ja, aber leider kommt halt dann auch manchmal was anderes als ein Rad raus (obwohl das ja durchaus einige Tausend Jahre Nutzungsprozess hinter sich hat…..