Es gibt ja immer mal die Diskussion in englischen Strickblogs, ob man ein „Prozess-Stricker“ oder ein „Produkt-Stricker“ ist. Für den Prozess-Stricker ist das Stricken an sich wichtiger als das fertige Ergebnis. „Produkt-Stricker“ hingegen wollen Dinge fertig stricken, es geht ihnen um das Strickstück als solches. Ich habe ja gerne mal Anfälle, dass ich eine bestimmte Technik oder eine interessante Anleitung ausprobieren MUSS (ein Zwang!). Aber im Grunde meines Herzens bin ich ein echter Prozess-Stricker. Es geht mir um die Beschäftigung der Hände, um das Fühlen von Garn, um das Herstellen eines „Dings an sich“ – im Ausgleich zu meinem Bürojob, wo ich ja eigentlich nur virtuelle „Dinge“ erzeuge. Seit ich wirklich ein nahezu papierloses Büro habe, nimmt das immer weiter zu, dass ich am Ende eines Arbeitstages nie etwas in der Hand halten kann. Also muss ich durch Stricken etwas „erschaffen“.
Gestern habe ich den Zwang gespürt, diese Kaschmir-Bouclé-Wolle aus NY anzustricken. Was für ein Traum! Ich bin mir absolut nicht sicher, ob es dabei bleibt, was ich gestrickt habe, oder ob ich das wieder auftrenne, aber das Stricken mit dem Ganr war eine solche Freude, es hat mir so viel Spaß gemacht, dieses Garn zu verarbeiten…. unglaublich.
Es tut mir leid für euch, dass ich hier keine „Fühlprobe“ anhängen kann….die Grenzen des Mediums Blog sind mal wieder erreicht.Ich glaube ich geh dann mal den nächsten Strang wickeln, damit ich weiter stricken kann…. Was für ein Glück, dass das Wetter nicht einlädt zur Gartenarbeit sondern dass Stricken irgendwie die perfekte Antwort auf Kälte und grau ist!
Und wie ist es bei euch so? Prozess- oder Produkt-Stricker?