Heute habe ich Friedis Geburtstagsgeschenk eingelöst: ich hatte 2h lang eine Stadtführung, auf einem Segway. Das war natürlich eine tolle Sache. Ich war vorher schon mal kurz auf einem, aber für 2h auf dem Ding zu stehen, macht wirklich Spaß. Ja, es ist wirklich ganz einfach und ja, man will wirklich sofort einen haben. Die Führung selbst war leider weniger historisch denn kommerziell geprägt: so haben wir diverse Firmenhauptsitze gesehen, aber die große Historie Bostons nicht so sehr kennen gelernt. Am meisten flammten die Augen unseres Stadtführers auf, als wir zur U.S.S. Constitution kamen, dem angeblich ältesteten noch aktiven Kriegsschiff. Es wurde damals in Boston gebaut und habe noch nie einen Kampf verloren. Die feindlichen Kanonenkugeln seien im ersten Einsatz einfach abgeprallt, weil das Holz so hart sei; deswegen habe die Marine extra einen Wald gekauft, in dem dieses Holz vorkomme. Naja…das übliche Heroische und Heldenhafte, von dem in den USA recht gern geschwärmt wird.
Boston selbst ist wirklich eine der hübscheren Städte, in denen ich bisher in den USA war. Die neue Architektur — das ist wirklich angenehmen — fügt sich sehr schön in die alte ein, so dass alles zusammen recht freundlich wirkt. Insgesamt ist mir jedoch einfach überhaupt nicht klar, wie sich diese Mietpreise ergeben. Es ist einfach Wucher. Punkt. ($4000 für eine Einraumwohnung kalt, als Beispiel) Das gilt ebenfalls für Cambridge, wo ich wohne und das MIT und Harvard angesiedelt sind. Der Reiseführer sagte, vor wenigen Jahren haben man den beiden Unis verboten, mehr Grundstücke in Cambridge zu erwerben, weil die Zahl der festen Wohnsitze zu stark zurückgehe. Das heißt ja im Umkehrschluss, dass das MIT und Cambridge sehr viele Immobilien besitzen müssen (ich wohne beispielsweise in einem Haus, das dem MIT gehört). Als naiver Student würde ich dann ja denken, dass diese tollen Unis dann ihren kleinen Studierendenchens günstige Wohnungen anbieten. Aber dem ist nicht so. Stattdessen scheint es wohl günstiger zu sein, MIT- und Harvard-eigene Buslininen einzurichten, die dafür sorgen, dass man rund um die Uhr in Gegenden kommt, wo die Miete günstiger ist. Das ist für mich doch recht begrenzt sinnvoll, aber ich vergesse auch gern, dass das MIT und Harvard private Einrichungen sind, denen tatsächlich daran liegt, Geld zu verdienen.. (Fun Facts: Laut Wikipedia beläuft sich das Vermögen von Harvard auf $32,2 Milliarden; das MIT ist nur poplige $10,9 Milliarden wert)
An der Uni komme ich langsam an. Ich habe jetzt einen klareren Blick für mein Thema und kann ab morgen nun wirklich durchstarten. Es wird ziemlich viel Arbeit.. schauen wir mal!
Es liest sich intressant. Und nun alles Gute, viel Ausdauer wuenschen DIR deine Opma
Fotos, Fotos!