Dass es uns gut geht hier in Deutschland, das ist ja allen klar. Und nein, ich will jetzt nicht in Richtung einer Hartz VI-Debatte abtriften…. Naja, jedenfalls haben wir hier viel mehr als viele andere auf der Welt. Ich muss gestehen, dass ich dennoch jegliche Spendenaufrufe ignoriere. Gründe sind vielschichtig, aber wenn ich schon den Begriff „Spendengala“ oder „Charity-Veranstaltung“ höre, da wird mir speiübel. Die Verwaltung von Spendengeldern weckt ja dann auch immer mal diverse Begehrlichkeiten. Ich habe neulich einen sehr interessanten Artikel gelesen über die Entwicklung einer „Wohltäter-Kultur“ unter den neuen Steinreichen in China, die sich an diversen USA-Milliardären orientieren. Es steht so der Gedanke dahinter, vom eigenen Wohlstand abzugeben, Gutes zu tun, anderen zu helfen.Und diese Mentalität gab/gibt es wohl so nicht in China.
Naja, ich hatte schon immer mal über Mikrokredite gelesen, und natürlich auch da wieder von den offenbar unvermeidlichen Korruptionsvorwürfen an einige damit involvierte Banken… Heute nun habe ich mich noch mal etwas belesen und bin bei kiva.org gelandet. Und dann fielen mir soclhe Aktionen ein wie „Schafpatenschaften“ oder was auch immer. Und da habe ich wieder begonnen zu grübeln, ob es sinnvoll ist, meine Millionen Reichtümer irgendwo nutzbringend „anzulegen“: Es gibt ja auch Ökofonds oder regenerative Energien usw. Jedenfalls merkte ich so richtig, wie da Gedankenstrudel ohne Ende entstehen können…. Wenn ich nun Mikrokredite vergebe in Asien – schade ich dann doch wieder der deutschen Wirtschaft, weil wieder irgendwas ins Ausland verlagert wird? Also doch lieber eine Schafpatenschaft in der Schwäbischen Alb? Aber geht es so einem deutschen Schäfer nicht doch x-mal besser als jedem Kiosk-Betreiber in Mali?
Mein Fazit dann irgendwann: es bringt nichts, darüber zu grübeln, wie man das „Gutestun“ optimieren kann. Und letztlich ist es egal, was man tut, egal wem man hilft…. Also habe ich dann heute doch einfach so aus dem Bauch heraus zwei Mikrokredite bei kiva gegeben. Bin ja mal gespannt, wie sich das entwickelt. Googelt mal ein bisschen dazu, man kann schon ab 25$ „spenden“.
PS und während ich diesen Beitrag hier schrieb, kam eine Mail an: eines der Darlehen, zu dem ich heute beigetragen habe, wurde heute im Laufe des Tages zu 100% durch Spenden refinanziert.
Hallo! Finde ich richtig gut. Ich versuche, immer in Deutschland zu spenden, aber die Idee, an den mikro-Krediten teilzuhaben gefällt mir sehr.
Danke für den Hinweis!
Kerstin