Als wir im Februar in Indien waren, gab es dort die totale Oscar-Euphorie… die Zeitungen überschlugen sich und waren tagelang seitenlang gefüllt mit Berichten über den Oscar für „Slumdog Millionaire“. Nun habe ich inzwischen den Film gesehen und das Buch dazu gelesen. SIcherlich fehlt mir das cineastische Verständnis…. aber der Film ist nix. Er klaut aus dem Buch diese bezaubernde Idee, dass ein vollkommen ungebildeterJunge bei „Wer wird Millionär“ abräumt. Das ist aber auch schon fast die einzige Gemeinsamkeit. Für den Film wird eine Liebesgeschcihte hinzugedichtet, die es im Buch nicht gibt (im Bch gibt es auch eine, die viel anrührender ist). Und der Film kommt irgendwie sehr platt daher. Das Buch hingegen ist wirklich so eine angenehme Lektüre… es ist natürlich ziemlich märchenhaft (und gegen Ende gibt es noch eine Wendung, die mir dann doch etwas zu viel der zufälligen Zufälle ist), aber das Buch strahlt irgendwie Wärme und Menschlichkeit aus. Der Junge hat in seinem Leben viel Schlimmes erlebt und dadurch weiß er zufällig die Antworten auf die wirklich nicht leichten Fragen, z.B. hat er mal für eine Schauspielerin als Diener gearbeitet, die dann Selbstmord macht (mit ihrem bedeutendsten Filmpreis in der Hand) – und die Frage in der Quizshow ist dann eben wann die Schauspielerin diesen Preis bekam… (und er muss flüchten, damit man ihn nicht für den Mörder der Schauspielerin hält usw.) – so in der Art funktioniert das Buch. Wer also noch eine nette Sommerlektüre sucht udn dabei auch noch etwas über Indien erfahren will, dem kann ich das Buch „Rupien! Rupien!“wirklich empfehlen. Der Film ist vermutlich nur was für eingefleischte Bollywood-Fans.