Eigentlich dachte ich ja, dass ich heute furchtbaren Muskelkater hätte, aber bis auf eine gewisse Grundmüdigkeit in den Gliedmaßen geht’s mir sehr gut. Diese Woche wurde nämlich von unseren Männern in der Arbeitsgruppe zur Sportwoche erklärt (nachdem eine Post-Doc gerade mit Krücken aus dem Ski-Urlaub heimgekehrt war…). Am Montag wurde daher mit Laborgeld ein Basketball erstanden, der auch gleich gegen ein paar Street Kids erprobt wurde (ja, sie haben uns fertig gemacht). Gestern dann machten wir die große Grünanlage, die ich auch jeden Morgen durchquere, mit dem hier unsicher: http://www.sportsworld.co.nz/cs/prodView.asp?idproduct=155&idCategory=10. Das war wirklich lustig, irgendwann konnten wir uns kaum noch sehen, so weit standen wir voneinander entfernt, aber der Vortex flog und flog und flog…. Und bis auf ein völlig ineinander verschlungenes und auf dem Rasen balzendes Pärchen hatten wir keine Kollateralschäden zu verzeichnen. Heute mussten wir einen Ruhetag ausrufen, morgen wird zur Field Station geradelt und am Freitag findet dann hoffentlich unser lang ersehnter Lab Punt statt.
Ich muss wirklich mal betonen, wie toll das Arbeitsklima hier in der Arbeitsgruppe ist! Ich bin von Anfang an sehr nett und ohne Umschweife als vollwertiges Mitglied aufgenommen worden, im Büro habe ich meinen eigenen großen Schreibtisch, der mir ganz allein zur Verfügung steht (ja, das ist ein Privileg, meistens muss man ja schon um ein bisschen Platz im Labor kämpfen!). Außerdem wird wirklich vieles geteilt – das Mittagessen wird nur gemeinsam eingenommen, man lädt sich gegenseitig ein, abends geht man zusammen in den Pub oder schaut nen Film und auch bei der Arbeit unterstützt man sich gegenseitig so gut es geht und übernimmt schon mal kleinere Aufgaben des anderen, damit nicht beide am Wochenende ins Labor kommen müssen u.ä. Bei all der Geselligkeit ist aber auch überhaupt kein Gruppenzwang da (außer beim Mittagessen), man kann also auch ohne Bedenken nicht mit in den Pub gehen oder eine gemeinsame Aktion absagen ohne dass man Angst haben muss, den Unmut der Herdentiere auf sich zu ziehen. Ein schönes Beispiel ist auch die Entdeckung ackerbaulicher Talente: die Field Station der Uni, wo ein Teil unserer Gruppe an Marienkäfern forscht, ist etwas außerhalb der Stadt und hat ein fast neues, aber völlig unbenutztes Gewächshaus samt Feld und Traktor. Vor ein paar Wochen kam also im Pub die Idee auf, die brachliegenden Flächen für den laboreigenen Gemüseanbau zu nutzen. Und tatsächlich, am darauffolgenden Sonntag schrieb unser PI (principal investigator) allen eine SMS, in der wir aufgefordert wurden, die Gunst der Stunde zu nutzen und unsere Tomaten, Paprikas etc. zu pflanzen. Gesagt, getan – nun hat unser technischer Mitarbeiter hat also auch noch die Verantwortung zum regelmäßigen Gießen, aber bisher erfüllt er die wohl recht gern…
na die engländer haben doch dieses gartengen…
da kansnte mals ehen, wie das morphogenetische feld auf dich wirkt und du auf einmal feldarbeit….
*kicher*
Also ich habe ja auch ein Gen: Das Einkaufengen. Jawohl.
Und dann habe ich übrigens auch eine Karte, eine schöne! Die hat nun offenbar den Weg aus dem Rucksack über die Queen bis hin zu mir gefunden. Sehr fein. Danke. Leider muss ich kund tun, dass meine Feierlichkeiten weitaus weniger oppulent ausfielen als die erwähnten 800-jahrs-feierlichkeiten. aber dennoch nett.
was machst du ostern? eier stricken?
schmatz
h