Anfang der Neunziger Jahre (also so ca. 1991, 1992) sah ich ein Plakat: Bob Dylan -Konzert in Glauchau.
Das war irgendwie ein eigenwilliger Moment…. Bob Dylan – dieser unerreichbare Barde…. in Glauchau (gut, dazu muss noch ungefähr Glauchau kennen…. trübe graue Klein-Industrie-Stadt in Sachsen. Wirklich klein und wirklich grau)
Da gibt es eine Strophe in einem Kunze-Lied, die das einfängt:
Es spielen immer öfter Gruppen, die wir mögen,
in unsrer vollgefressnen, geisteskranken Stadt.
Doch wir verzichten auf den Anblick unsrer Helden,
weil uns Enttäuschung unverhofft verbittert hat:
sind sie denn wirklich schon so abgrundtief gesunken,
daß sie es nötig haben, hier zu konzertier’n?
Wir hören zimmerlaut die unschlagbaren Platten.
Wir trinken schweigsam unser zimmerlaues Bier.
(Dieses Kunze-Lied ist überhaupt eines, das ich sehr mag: Bestandsaufnahme heißt es)
Bei Jethro Tull In Dresden war ich zum Konzert, 1991oder 1992, das war ja noch ok (zumal wir Bandmitglieder dann noch nachts in der Kneipe trafen), Aber Bob Dylan in Glauchau, das war irgendwie einfach unfassbar…. Wir aus’m Osten, die wir nicht mal Platten kaufen konnten von den Idolen… dann auf einmal spielen sie in den letzten Hinterwaldstädten… Das ist zuviel der Entmystifizierung, falls das jemand nachvollziehen kann.
Warum mir das einfällt? Ich habe heute ein Plakat für ein Joan-Baez-Konzert in Erfurt gesehen 😉
Und da würde ich sogar hingehen, aber ich kann leider für den März momentan nicht planen, da ich meine Dienstreisetermine noch nicht kenne…