Es ist kaum zu glauben – heute strahlt den ganzen Tag die Sonne und es ist richtig heiss. Wir hatten heute morgen nach der wunderbaren Astronomiestunde noch eine Oekonomie-Vorlesung ueber Welthandel. Der Vorlesende war mal wieder ein schoenes Beispiel dafuer, dass jemand, der eine Fachkoryphaee ist, nicht unbedingt auch ein charismatischer Redner sein kann. Schade. Denn die Fragestellung, inwieweit freier Handel ueberhaupt noch moeglich ist, verdient ausfuehrliche Diskussion. ZUm Beispiel hat Mocambique immer sehr viele Krokodile zu Leder verarbeitet und speziell in die USA exportiert. Ist es nun richtig, den Handel mit Krokodilen zu verbieten? In Mocambique fuehrt das definitiv zu groesserer Armut. Kann man die Frage soweit treiben, dass man fragt: Ist es wichtiger Krokodile oder Menschen zu schuetzen? Jedenfalls gibt es da sehr viel Diskussionsstoff, aber der Vortragende hat das alles so langweilig praesentiert, dass die halbe Klasse gepennt hat.
Heute Nachmittag waren wir im UNEP WCMC (United Nation Environmental Program World Conserving Monitoring Center). Das war eigentlich sehr interessant, aber leider hatte man keine Zeit fuer uns, weil heute der Direktor seinen letzten Tag hat und deshalb eine Feier stattfinden sollte. Und wir (seit Monaten angemeldete!) Besucher stoerten da heute massiv. Leider hat man uns das wirklich spueren lassen. Jede Frage wurde sofort abgewuergt. Es hat zum Beispiel einer darueber erzaehlt, wie Krisenmanagement trainiert wird. Zum Beispiel mit Oelfirmen wird anhand realistischer Szenarien geprobt, wie man sich verhalten muss, was alles beachtet werden muss bei einem Tankerunglueck. Und ein Vortrag ueber „Umweltmarketing“ war auch sehr spannend – wie schafft man es, die „Umwelt“ zur Marke zu machen?
Aber insgesamt ist es wirklich sagenhaft, was hier in Cambridge alles fuer Wissenschaft betrieben wird. Auch heute in Astronomie ging es wieder um etliche Dinge, die hier entdeckt wurden.
Heute Abend ist mal keine groessere Gruppenveranstaltung, etliche gehen wieder Golf spielen. Deshalb gibt es auch kein Dinner, sondern nur ein Sandwich-Paket. Das hatten wir letzte Woche schon, war sehr liebevoll gepackt. Gestern Abend uebrigens gab es wieder etwas Interessantes: Entenbrust mit Kirschen und Moehren und Erbsenschalen und Kartoffeln. Bis auf die Kirschen war aber alles lecker. Wir haben unter uns das Spiel „Find the mint“ ausgerufen – irgendwo im Futter ist immer Minze versteckt. Gestern war es in den Moehren.