Category Archives: Neues

Neues aus dem Callcenter

Gestern ist es mir dann tatsächlich gelungen, zu einer Mitarbeiterin des Callcenters durchzudringen. Nach sage und schreibe 11 Minuten hatte sie Name und Adresse sowie Passnummer meines Sohnes erfasst. Respekt! Dass dieses Telefonat meine Telefonrechnung mit 20 Euro belasten wird, darf ich gar nicht bedenken. Der Gipfel ist allerdings der Termin: 8:40 morgens in Berlin, das sind ja nur gut 3 Stunden mit dem Auto. Das wird bestimmt ein Supertag. Sie meinte nur, dass nach 10:30 sowieso keine Termine vergeben werden.

Ein‘ Schritt vor und zwei zurück

Der Wochenanfang ist nicht sonderlich geglückt aus stricktechnischer Sicht.

Diesen Pulloveranfang gibt es nicht mehr, zumindest nicht in dieser Größe. Es war ein Fehler drin – zwischen den engen Rippen war eine Reihe falsch. Der Mann des hauses hat den Fehler nicht erkannt, obwohl er andere Fehler am Strickstück identifizierte. Aber ich wusste ja nun einmal dass dort eine Reihe rechts zu viel war…..
 Naja, so weiß ich jetzt aber, dass die Form wirklich ganz gut aussieht und dass das Ding in der Breite richtig ist. Das ist doch auch schon mal was.

Nacht-Flohmarkt

Ich bin kein fanatischer Flohmarktgänger. Wenn es sich mal ergibt, oder im urlaub, dann gehe ich gern mal gukcen, aber so ganz meine Welt ist es nicht. Im Hinterkopf verbinde ich damit aber zumindest immer "preiswert" oder "Schnäppchen machen". Gestern ergab es sich nun, dass wir den Nachtflohmarkt in Erfurt besuchten. Mein Eindruck: zwielichtige Gestalten bieten den allerletzen Mist an, der sich irgendwo in einer Kellerecke fand. Ein einziges winziges Dingelchen gefiel mir: ein Sahnekännchen von Hedwig Bollhagen, auch noch in meinem Lieblinbgsdekor…. Aber das gute Stück sollte 15 Euro kosten. Eventuell, weil heute in Erfurt Markt ist etc. 10 Euro. Und wir reden ganz konkret über exakt dieses Kännchen. Fällt einem dazu noch was ein? Ach, es gab auch einen Karton mit Strickgarn: dunkelpink und schmutzigbeige, Acryl, insgesamt 400g. Den Preis habe ich gar nicht erfragt, wäre vermutlich mit Noro-Garn vergleichbar gewesen. meine Güte. Und dann hat dieses ganze Veranstaltung noch Parkgebühren und Eintritt gekostet!
Heute ist herrliches Wetter, da wird bestimmt der hellblaue Baumwollfummel auf der Terrasse ein Stück wachsen und mal sehen ob ich mich aufraffen kann, mich mit der Krebsmasche zu befassen. Die Anleitung für den Ganpi schreibe ich auch noch auf, weil mir die Formgebung so gut gelungen ist.

Die Krebsmasche und ich

…. das ist so ein Kapitel für sich. Wir kommen einfach nicht zueinander. Es gibt jetzt bereits 3 wieder aufgetrennte Versuche. Der einzige, der gut aussah, war mit festen Maschen, da war allerdings mein Faden ca. 8cm vor Ende am selbigen *argh*.
Ansonsten haben wir heute die Sonne genossen, dei Kinderlein bereiten sich auf ihre Prüfungen vor (Abitur bzw. BLF= besondere Leistungsfeststellung) und Mama muss dann halt immer mal assistieren.
Das Highlight des Tages war das Ausfüllen der Visum-Formulare, ihr erinnert euch an das Gesetz zur Vermeidung unnötiger Formulare….. Mein Sohn als Vertreter des männlichen Geschlechts muss ja noch Zusatzbögen ausfüllen, die durch wahrhaft wunderbare Fragen glänzen: So wird beispielsweise nach seinem Volksstamm, dem er angehört, gefragt. Ich konnte ihn zum Glück davon abhalten, dort "Ossi" einzutragen. Seine Kenntnisse im Umgang mit Kerntechnologie sind auch gering und er kann auch keine Ausbildung an Waffen nachweisen (weder Speer noch Blasrohr noch Atombombe).
So, im Schein der utnergehenden Sonne werde ich mal tapfer einen weiterern Versuch der Ausschnittsbegrenzung wagen. Den einen oder anderen gedrückten Daumen könnte ich brauchen!

Ein Leben ohne Krebsmaschen

…ist möglich und kann definitiv auch sehr schön sein. Zwei weitere Fehlversuche. Ich weiß einfach nicht, wie das aussehen soll.
Hier hätten wir jetzt den Pullover im von mir als final erklärten Zustand.

Mit etwas Fantasie kann man die Zu- und Abnahmestellen vorn gut erkennen, oder? Der Ausschnitt ist ziemlich gut – allerdings von festen Maschen umgeben. Die Anleitung schreibe ich morgen auf, mir gefällt wirklich die Form – wie konnte ich früher nur Pullover aus Rechtecken stricken?!
 Ich will aber schnell mal noch ein Bild zeigen vom hellblauen Baumwollpulli, der grade entsteht. Astrid hat ja irgendwas von "Michelin-Männchen" gefaselt, als ich ihr die Anleitung zeigte. Hm. Ich habe ja inzwischen selbst Skrupel, aber erst ganz leichte.

Der Pulli ist sehr trickreich von der Formgebung her. Mal sehen, ob das klappt. Falls ja, freu ich mich, falls nicht, wird halt aufgetrennt…

Sage und schreibe 85 Minuten

…habe ich gebraucht, um die beiden kleinen Ärmelchen in den Pullover einzunähen. Meine Güte, warum geht mir das nur so schwer von der Hand?! Am liebsten würde ich ja gleich den neuen Sommerpulli, den ich gestern Abend anfing, wieder in die Ecke werfen, weil der auch kurze Ärmel bekommen soll…

Wenn ich mich mit dem Halsausschnitt befasst habe, zeige ich mal ein Bild des Pullis mit Inhalt, da sieht man besser, wie er in Form gestrickt ist. So sieht es einfach nur faltig aus. Aber ob ich heute noch die Kraft habe, mich mit Krebsmaschen zu beschäftigen, bezweifle ich stark. Das Ganpi ist wirklich ein Garn, wo Nähte stören. Das Gestrick ist so leicht und zart, eine naht ist da einfach zu brutal. Allerdings sind bei meinem Pulli, den ich letztes jahr strickte, inzwischen die Nähte sehr shcön weich und sie fallen locker. Jetzt im frisch genähten Zustand sind die Nähte hart und sperrig.

Seit Tagen grüble ich über dem Mysterium Maschenprobe. das Ganpi Akaba ist von Ari von der Wollbörse angegeben mit 21,5 Maschen und 28 Reihen auf 10cm. Ich habe 22 Maschen und 38 Reihen zu bieten bei Nadelstärke 3,5. Astrid strickt das gleiche Garn mit nadelstärke 4 und kommt auf 27 Maschen und 32 Reihen. Das ist doch mysteriös, oder? Bei der Baumwolle, die ich jetzt verstricke, steht auf der Banderole 26 Maschen, 34 Reihen. Ich biete dafür 23 Maschen und 37 Reihen. Ich verstehe vor allem nicht, warum ich immer viel mehr Reihen brauche als angegeben. Ich dachte ja, dass sich eine Maschenprobe im Verhältnis ändert, aber das ist offenbar nicht der Fall. Sehr eigentümlich.

Wie findet ihr

…ein Gesetz zur Vermeidung unnötiger Formulare?!

Der für die Erfassung dieser Angaben notwendige Aufwand beläuft sich auf 1 Stunde pro Antrag, einschließlich der Zeit, die für die Prüfung vorhandener Datenquellen, die Erfassung der erforderlichen Daten, die Übermittlung der erforderlichen Informationen und deren abschließende Prüfung benötitgt wird.Sie sind nicht verpflichtet, Angaben zu machen, wenn dieser Datenträger keine gültige OMB-Nummer aufweist. Richten Sie bitte Berichtigungen der Aufwandsschätzung sowie Empfehlungen für eine Verringerung des erforderlichen Aufwandes an die folgende Adresse: U.S. Department of State, A/RPS/DIR, Washington, D.c. 20520

Heute sind die erforderlichen Unterlagen für Sohnemanns Visum-Beantragung gekommen. Aber. Seit 2003 muss man persönlich vorsprechen in der Botschaft. Dafür braucht man einen Termin. Und den muss man bei einem Callcenter aushandeln (1,86 Eu/min). Dieses Callcenter ist absolut unterdimensioniert – man kommt noch nicht mal bis in eine Warteschleife, es ist vorher schon besetzt. Genial. (Und ich glaube, dass ich weiß,, wie Callcenter zu organisieren sind …. *smile*)
Nun ja. Die Bestimmungen sind aber noch weiter ziemlich strange: man darf nur mit einer Brieftasche und einem durchsichtigem Umschlag mit den Antragsformularen erscheinen. Weiteres Gepäck oder Handys soll man bei Bekannten lassen, die entfernt von der Botschaft warten. Es gibt keine Möglichkeit, einen Rucksack oder eine Tasche aufzubewahren.
Ich erspare mir bzw. euch, die Vorschriften für die Fotos oder andere Dinge hier noch auszuwalzen.
Ich bin ja mal gespannt, ob und wann mein Sohn zu einem Visum kommt. Aber was soll’s…. wir wollen ja schließlich, dass er ins Land mit dem hohen Sicherheitsbedürfnis reist. Formular 17A für Antrag 0815…

Heute vor 3 Jahren

… war "Gutenberg" – die Schießerei am Gymnasium in Erfurt. Wobei Schießerei nicht der richtige Begriff ist. Amoklauf?
Vor 3 Jahren war es wunderschöner sonniger Tag.

Und es sind noch so viele Menschen, die darunter leiden bis heute…. Keiner hätte so etwas je für möglich gehalten.
Es ist wirklich unfassbar. Und wer bestimmt so etwas, wen es trifft und wen nicht?

Meine scheinbaren Probleme mit einer Maschenprobe verblassen dagegen zur absoluten Banalität. Was sind schon all die anderen Probleme, die unsereiner hier so hat gegen so etwas?

In stillem Gedenken…….