Mich erdrückt zunehmend die unglaubliche Vielfalt bei allen Produkten, die es so überreichlich bei uns gibt. Der Gatte sucht grade ein Auto aus….. himmel, was gibt es da für Ausstattungslisten und Pakete und Schnick und Schnack. Dann wollen wir ein neues Sofa…. auch hier wieder Modulsysteme mit unendlichen Kombinationsmöglichkeiten. Stoff natürlich ganz anders möglich. Und diese Ecke könnte auch ohne Lehne und mit verstellbarem Bettkasten….. ARGH.

Ein Verkäufer hat uns heute stolz die Magnet-Bausteine präsentiert, wo wir alles total individuell zusammenstellen können…. der arme Kerl.  Er hat mich überhaupt nicht verstanden, als ich sagte, dass ich einfach ein Sofa sehen will, das mir gefällt und dann will ich das haben. Nicht erst mehrtägig konfigurieren und dann monatelang warten, bis mein Sofa dann irgendwo gebastelt wurde. Argh.

Konfiguratoren gibt es ja inzwischen für alles…. für Schokolade, für Müsli, Reisen…

Meine Waschmaschine ist am 1.1. kaputt gegangen…. ich konnte sie zum Glück wieder überreden zu waschen (sie macht halt jetzt ein bisschen unter sich, aber damit kann ich leben) – ich wage mir gar nicht vorzustellen, wenn ich in das Elektrogeschäft komme und mir womöglich eine Waschmaschine total selbst kombinieren kann.

Der Überfluss nimmt mir wirklich manchmal einfach komplett die Lust am Konsumieren und erreicht damit irgendwie genau das Gegenteil von dem, was die Kaufanreizschaffer mit mir machen wollen. Ob die das wissen? Aber vielleicht bin ich auch die einzige, der es so geht, dann wäre es ja gesamtgesellschaftlich auch wieder nicht so schlimm.