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Zweite Eindrücke

Zeit für die zweiten Eindrücke. Da natürlich alles halbwegs neu ist und der Artikel lesbar bleiben soll, gibts heute Kategorien. (

  • Sprache
Weg zur Uni

Bekanntermaßen wird in Australien Englisch gesprochen. Nun wurde ich, warum auch immer, von mehreren Personen in der Heimat darum gebeten, auf keinen Fall den australischen Akzent anzunehmen. Ich weiß aber gar nicht warum, denn eigentlich vereinen sie hier den britischen und amerikanischen Akzent recht harmonisch. Es gibt natürlich Ausnahmen. Meine Beobachtung ist, dass der britische Akzent-Anteil dem Alter  zunimmt und der amerikanische demzufolge bei den Jüngeren verbreitet ist. Warum? Keine Ahnung. Im Großen und Ganzen habe ich aber keine Probleme, die Leute hier zu verstehen. Manchmal geht es natürlich etwas schnell und ab und an stören Nebengeräusche, aber an der Uni wird sehr ordentlich gesprochen. In meiner WG herrscht eher amerikanischer Slang – yeah!

  • Melbourne CBD (central business district) – man sagt nicht ‚downtown‘

    Unterkunft

Beim letzten Mal hatte ich schon anklingen lassen, dass hier einige Nationen leben: Iran, Indien, Kanada, Frankreich, Dänemark, Deutschland, Niederlande. Am Sonntag wird jedoch Erika (Kanada) wieder nach Hause fliegen und dafür ein weiterer Deutscher kommen; es gibt aber auch noch einen Kanadier, also ändert sich an den Nationen nichts. Es sind alles sehr nette Studenten von der Uni und ich hatte keine Probleme, mich hier einzuleben. Wir haben ein riesiges Haus für uns (schätzungsweise >180 m^2) und einmal in der Woche kommt Stella, um sauber zu machen. Wir sind vollständig ausgestattet und haben eine wunderschöne Lage: direkt am Royal Park und Princes Park. Interessant ist, dass das Konzept der Wärmedämmung hier scheinbar noch nicht angekommen ist. Die Fenster sind ziemlich dünn und halbherzig isoliert und geheizt wird mit Radiatoren – ausschließlich. Zum Glück ist der Strom in der Miete inbegriffen.

kleiner Platz auf dem Campus
  • Wetter

Das Wetter hier wird gern umschrieben mit „four seasons a day“, also „Vier Jahreszeiten am Tag“. Wenn man bedenkt, dass es hier im Winter nicht schneit und gerade so gefriert, ist das wirklich wahr. In den wenigen Tagen, in denen ich hier bin,

wurde ich schon zweimal böse vom Regen überrascht. Warum ist das Wetter so extrem wechselhaft – Melbourne liegt genau an der Wetterscheide von heißer Luft aus dem Norden (ja – hier ist der Norden warm und dort steht auch die Sonne am Mittag) und kalter Seeluft vom Süden. Mir wurde aber versichert, dass das Wetter ab September freundlich wird und man dann auch endlich wieder Sonne genießen kann.

  • Fortbewegung/Melbourne

Zu Hause bewege ich mich ja fast ausschließlich mit dem Fahrrad fort und das werde ich hier bald auch tun! Die Wege sind einfach zu lang und die Straßenbahn kostet $4 pro Fahrt. Aus meiner bisherigen Beobachtung gibt es auch nur fast drei Arten der Fortbewegung: Fahrrad, Joggen, Auto (in abnehmender relativer Häufigkeit aufgelistet). Auf meinem Weg zur Uni, der ca. 45 min dauert, habe ich aufgehört, die Fixies, Singlespeeds und sonstigen abgefahrenden Fahrräder zu zählen. Übrigens ist hier Helmpflicht, da nämlich die Fahrradwege extrem gut ausgebaut sind und meistens neben der Fahrbahn verlaufen. Als ich gestern zum ersten Mal mit einem geborgten Fahrrad fuhr, war es im ersten Moment schon komisch, auf der linken Seite zu fahren, aber man gewöhnt sich recht schnell daran. Wenn man über die Straße geht, sollte man jedoch lieber erst nach rechts schauen!

Victoria Market – leckeres internationales Essen und sehr gute Livemusik

Melbourne an sich verdient die Auszeichnung „sympathische Großstadt“. Dafür, dass hier knapp 4 mio. Menschen leben und die Stadt dementsprechend groß ist, finde ich mich sehr gut zurecht. Es gibt sehr viele Grünflächen und die Leute hier sin

d zwar geschwind unterwegs, aber wirken niemals gestresst. Sobald ich ein Fahrrad habe, werde ich auf jeden Fall den südlichen Teil erkunden, um mal an die Bucht zu kommen. Übrigens wurde Melbourne zum zweiten Mal in Folge als „most liveable city“ der Welt gekürt, auf dem zweiten Platz landete Wien. Dieser schöne Wohnlichkeit muss natürlich teuer bezahlt werden, aber ich bin ja schließlich nur einmal hier für so eine lange Zeit.

  • Universität

Die Universität ist unglaublich! Sie wurde 1850 herum gegründet und das sieht man – ehrwürdige Backsteinhäuer, erhabene Colleges und viel, viel Platz. Die neueren Gebäude fügen sich sehr schön in das alte Bild ein und insgesamt ist es mit Magdeburg einfach nicht zu vergleichen. Eine richtige Mensa gibt es nicht, dafür aber diverse Pubs und Restaurants auf dem Campus. Im ‚Union House‘ findet man sogar einen Apple Reseller, ein Reisebüro, diverse Fressbuden und alles mögliche, was an ein Einkaufszentrum erinnert. Heute war ich mit meinem Professor und ein paar Kollegen im ‚University House‘, was in Deutschland durchaus als gutes Restaurant durchgehen würde. Es gab offenes Feuer und davor Sessel zum Kaffee- und Teetrinken sowie einen richtig schönen Speisesaal. Dass ein Essen dann mal eben $12 kostet, kann man verkraften. Außerdem war es sehr lecker schmeckendes Lamm-BBQ.

Engineering Workshops. Um die Ecke ist unser Büro.

Ich bin hier am ‚Department of Mechanical Engineering‘ bei der ‚Dynamics and Control Group‘ und habe extrem nette Kollegen! Zusammen mit vier anderen sitze ich in einem Büro und bekomme bald meinen Dienstrechner – einen iMac. Zwei Tage vor mir hat ein Postdoc aus Cambridge angefangen und er ist mein direkter fachlicher Ansprechpartner. Außerdem habe ich noch einen weiteren Ansprechpartner, der mit mir im Büro sitzt.Die Arbeitszeiten sind so flexibel, wie ich sie eben haben möchte, so dass ich  mich also keineswegs beschweren kann. Mein Professor hat unglaublich trockenem Humor (er hat mich beispielsweise vor drop bears gewarnt – sie sehen aus wie Koalas, haben aber rote Augen und lange, scharfe Zähne!). Es ist wirklich schade, dass er in der nächsten Woche für knapp vier Monate nach Paris gehen wird. Insgesamt wirkt hier einfach alles sehr majestätisch und auch wenn der Campus sehr groß ist, so habe ich mich bisher noch nicht verlaufen.

Pub/Bar auf dem Campus

Nun steht das erste Wochenende an und der Auftag lautet: „Fahrrad auftreiben!“ 🙂

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17. August 2012 till

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4 thoughts on “Zweite Eindrücke”

  1. i.A. Ole sagt:
    18. August 2012 um 10:28 Uhr

    Na das klingt doch gut. Also das von Uni und Prof und Panda. Bei uns in Weimar soll es übrigens eine Waschbärplage geben, die die Mülltonnen der Innenstadt umwerfen und Randale machen. Manchmal glaube ich ja eher, dass es die Besucher des „Falken“ sind, die des nächts randalieren (heut Nacht zumindest), aber in Heli soll es das ja auch schon gegeben haben. Ich würd ja gern mal so nen Gesellen sehen. Ob der auch rote Augen und scharfe Zähne hat?
    Deinem Cousin gehts prima. Seit dieser Woche zieht er sich an zur Hilfe gestellten Händen aus Schräg- und auch neuerdings aus Rückenlage hoch, sitzt dann da und freut sich drüber. Wieder zurück will er sofort dasselbe nochmal machen. Ich frage mich, ob Babies auch Muskelkater bekommen (ich hätte die bei soviel Situps garantiert).

    Nu denn – heut ist Kaiserwetter, heut Abend wird gegrillt. Ole muss schließlich als Thüringer die Wurst bereits mit der Muttermilch aufnehmen. 😉

    Wünsch dir was! Schmatz
    H

    Antworten
  2. i.A. Ole sagt:
    18. August 2012 um 10:33 Uhr

    KOALA – ich meine Koala! Nicht Panda. ;-P

    Antworten
  3. Tin@ sagt:
    19. August 2012 um 09:01 Uhr

    Kleine linguistische Klugscheißerei:

    Australisches, britisches und amerikanisches Englisch sind Varietäten der englischen Sprache (analog gibt es österreichisches, schweizer und deutsches Deutsch).

    Die einzelnen Varietäten haben dann wieder Dialekte.

    Viel Spaß da unten, wo die Menschen, wie wir alle wissen, auf dem Kopf stehen 🙂

    Antworten
  4. Aussie-Till sagt:
    20. August 2012 um 13:00 Uhr

    @Tina: Danke für den Hinweis. Ich bin für so was immer gern zu haben, im Ernst! Ich muss allerdings sagen, dass ich dir nicht vollständig zustimmen kann, denn mir ging es um die Aussprache und ausschließlich um diese, also den Akzent. Ohne ein hinreichend bewanderter Linguist zu sein, wage ich zu behaupten, dass die Varietät einer Sprache ein deutlich umfassenderes Konstrukt ist, was als Teilmenge u.a. auch, wie du ja sagtest, Dialekte und auch ‚Akzente‘ beinhaltet. Ist das korrekt?

    Fakt ist, dass mir das australische Englisch besser gefällt als das britische. 🙂

    Antworten

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